Datum: |
28.06.2008 | Uhrzeit: | 13:52 |
Dauer: | 9:00 | ||
Einsatzart: | Brand | Einsatzkräfte: | 25 | Einsatzort: | Kaltenhof |
Einsatzbericht:
Zu einem der schwersten Gebäudebrände in unserem Einsatzgebiet wurden wir am 28.06.2008 um 13.52 Uhr alarmiert. Im Nachbarort Kaltenhof brach gegen 13.45 Uhr aus bisher ungeklärter Ursache ein Brand in einer Scheune aus. Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung durch die Funksierenen rückte unser LF 10/6 in voller Besetzung aus. Bedroht durch den Brand waren zwei direkt an die Scheune gebaute und bewohnte Einfamilienhäuser.Zum Zeitpunkt der Alarmierung befand sich ein Teil unserer Kameraden mit unserem LF 8 TS beim Kreisfeuerwehrtag in Düpow bei Perleberg. Sie wurden nur durch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Quitzow und ihre Funkmeldeempfänger alarmiert. Diese machten sich unverzüglich mit dem LF 8 TS auf den Weg in Richtung Premslin. Bereits bei der Überfahrt am Quitzower Berg war die schwarze Rauchwolke aus Richtung Kaltenhof (ca. 7 Km entfernt) nicht mehr zu übersehen.
Nach einem kurzen Zwischenstop am Gerätehaus Premslin trafen die zusätzlichen acht Kameraden unserer Wehr am Einsatzort ein. Bereits vor Ort war die Wehr Karstädt. Die Kameraden aus Karstädt waren bereits unter Versorgung mittels TLF beim ersten Löschangriff. Unsere Kameraden des LF 10/6 waren zu diesem Zeitpunkt mit dem Aufbau einer, von letzendlich drei Wasserversorgungsleitungen, von einem Flachspiegelbrunnen in 300m Entfernung fertig. Somit konnte zumindet das TLF der Wehr Karstädt und ein zweiter Angriffstrupp der Wehr Premslin mit Wasser versorgt werden. Nach kurzer Aufnahme der Lage und Rücksprache mit dem Einsatzleiter wurde das LF 8 TS unserer Wehr mit dem Aufbau einer zweiten Wasserversorgung beauftragt. Mittels Vorbaupumpe und einer fast 600 Meter langen Schlauchleitung zu einer "nahe" gelegenen Karpfenkuhle konnte eine zweite stabile Wasserversorgung realisiert werden. Paralell dazu wurde die Wehr Quitzow mit dem Aufbau der dritten Wasserversorgung zur "nahe" gelegen "Beek" beauftragt.
In der Zwischenzeit wurden durch den Einsatzleiter weitere Kräfte der Wehren Perleberg, Dergenthin und Wittenberge angefordert.
Einen gestarteten Innenangriff musste der Angriffstrupp nach kurzer Zeit Aufgrund herabfallender Dachteile abbrechen. Somit blieb nur noch die Brandbekämpfung von aussen mittels mehrer C - Rohre, einem Dachmonitor und der Perleberger Drehleiter. Es wurde von allen Seiten versucht das Feuer einzudämmen was sich durch den stark auffrischenden Westwind als äußerst schwierig gestaltete.
Letzendlich konnte das rechte Wohngebäude nur den Flammen überlassen und ein übergreifen auf das Nachbarhaus verhindert werden. Das linke Wohngebäude konnte zumindest zu einem Teil "gerettet" werden.
Nach mehrern Stunden erbittertem Kampf mit den Flammen konnte der Einsatzleiter die nachgeforderten Wehren abrücken lassen und es blieben zur vorläufigen Brandwache bis ca. 20 Uhr nur noch die Wehren aus Karstädt und Premslin/Glövzin vor Ort.
Nach dem endgültigen Ablöschen der Glutnester zwischen den verwüsteten "Wohngebäuden" zeigte sich das gesamte Ausmaß der Katastrophe, keines der beiden Wohnhäuser war mehr bewohnbar. Das rechte Wohngebäude ist bis auf die Grundmauern abgebrannt, vom linken steht noch ca. die Hälfte. Stall und Scheune zwischen den Wohngebäuden sind völlig abgebrannt und nicht wieder herstellbar.
Die Kriminalpolizei nahm umgehend die Ermittlungen in Richtung Brandstiftung auf. Zwei durch den Ordnungsamtsleiter beschaffte Wohnwagen dienten den Familien als vorläufige Unterkunft.