Atemschutztechnik
In der heutigen Zeit wird so gut wie jeder Brandeinsatz unter Atemschutz durchgeführt. Die Gründe hierfür sind die enorm giftigen Brandgase, die heutzutage bei einem Brand freigesetzt werden. Grundsätzlich unterscheidet man bei Atemschutz die Umluft abhängige und die Umluft unabhängige Ausführung.
Umluft abhängiger Atemschutz
Diese Form des Atemschutz kommt nur dann zum Einsatz wenn der Einsatzleiter genau weiß welche schädlichen Rauchgase bei einem Brand freigesetzt werden. In einem solchen Fall wird eine Filterpatrone auf die Atemschutzmaske geschraubt welche dann die schädlichen Rauchgase zurückhält. Dieser Filterpatrone wird nach jedem Einsatz entsorgt. Nachteil hierbei ist der erhöhte Kraftaufwand der zur Atmung durch die Patrone benötigt wird. Vorteil hierbei ist das geringe Gewicht und die erhöhte Bewegungsfreiheit im Vergleich zum Umluft unabhängigen Atemschutz.
Umluft unabhängiger Atemschutz
Diese Form des Atemschutz kommt immer dann zum Einsatz wenn nicht klar erkennbar ist welche giftigen Rauchgase freigesetzt werden. In der Regel auch immer wenn es zu einem Innenangriff in Gebäude geht, sei es zur Brandbekämpfung oder zur Personenrettung. Bei dieser Form des Atemschutz handelt es sich um Atemschutzgeräte die dem Feuerwehrmann die benötigte Atemluft in Druckluftflaschen zur Verfügung stellt. Diese Druckluftflaschen werden mittels spezieller Kompressoren im Feuerwehr Technischen Zentrum ( FTZ ) in Perleberg befüllt. Diese speziellen Kompressoren unterliegen ständigen Kontrollen und Filter Fremdstoffe wie Öle, Staub und Schutz aus der zu verdichtenden Luft, weiterhin wird die Luft getrocknet bevor sie in die Druckluftflaschen kommt. Die speziellen Druckluftflaschen werden aus Stahl, Leichtmetall und CFK gefertigt und werden mit einem Druck von 200 - 300 bar befüllt.
Der Luftvorrat variiert je nach Bauart des Atemschutzgerätes, hier unterscheidet man 1 - Flaschen und 2 - Flaschengeräte. Er berechnet sich aus Flaschenvolumen x Fülldruck. Die dann mögliche Einsatzdauer des Atemschutzgeräteträgers im Einsatz hängt sehr stark von dem individuellen Luftverbrauch und der Einsatzsituation sowie dem verwendeten Atemschutzgerät ab.
Die Atemschutzüberwachung
Bei jedem Einsatz unter Atemschutz wird vom Einsatzleiter eine Atemschutzüberwachung eingeteilt. Diese dient der Sicherheit der Atemschutzgeräteträgern vorallem dann wenn im Einsatz kein Sichtkontakt zu den Atemschutzgeräteträgern besteht. Die Atemschutzüberwachung hat folgende Aufgaben:
- Namen der Einsatzkräfte (ggf. Truppnamen und Funkrufnamen)
- Uhrzeit beim Anschließen der Luftversorgung
- Uhrzeit bei 1/3 und 2/3 der zu erwartenden Einsatzzeit
- Erreichen des Einsatzzieles
- Beginn des Rückzuges
Trotz dieser Zusatzsicherheit durch die Atemschutzüberwachung gilt der Einsatzgrundsatz:
"Jeder Atemschutzgeräteträger ist für seine Sicherheit eigenverantwortlich".